Österreichs Tourismusbetriebe blicken pessimistisch in die Wintersaison
Mit dem Tourismusbarometer analysieren das Beratungsunternehmen Deloitte und die Österreichische Hotelier-Vereinigung (ÖHV) die Stimmung in der Tourismusbranche. Heuer haben sich im Herbst über 400 Unternehmer an der österreichweiten Befragung beteiligt. Das Ergebnis zeigt: Die Corona-Krise hat wie erwartet tiefe Spuren hinterlassen. Der Tourismusindex sinkt nach Schulnotensystem von 2,88 auf 3,61 und hat sich damit innerhalb eines Jahres um ein Viertel verschlechtert. Im Detail fällt vor allem eines auf: Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Der Verlauf der Sommersaison war lange ungewiss. Nun zeigt sich, wie unterschiedlich der Sommer für den Tourismus in Österreich gelaufen ist: Für 56 % der städtischen Touristiker war die Saison schlechter als erwartet. Die Erwartungen der Betriebe auf dem Land wurden hingegen in 70 % der Fälle übertroffen. Diese Diskrepanz schlägt sich auch im Bundesländervergleich nieder: Wien vergibt ein «Nicht genügend» für die aktuelle wirtschaftliche Lage des Tourismus (95 %), Kärnten bewertet diese mit «Sehr gut» bis «gut» (71 %).
Die schlechte Stimmung in den Städten spiegelt sich im Blick auf die Wintersaison wider. 94 % der Stadtbetriebe fürchten weitere Umsatzrückgänge von über 20 % im Vergleich zum vorigen Winter, viele sogar einen Totalausfall. Ausserhalb der Städte teilen diese Sorge 53 % der Befragten. Insgesamt rechneten schon vor Bekanntwerden des zweiten Lockdowns mehr als drei Viertel der österreichischen Tourismusunternehmer bis Sommer 2021 mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage für die Branche.