Hoteldesigner Andrin Schweizer über das Sorell Hotel St. Peter in Zürich
Der Architekt Andrin Schweizer (50) ist einer der bekanntesten Schweizer Interior-Designer und verfügt über internationale Erfahrungen im Bereich des gehobenen und Luxus- Hoteldesigns. Immer wieder entwickelt er dabei gänzlich neue Konzepte für individuelle Anforderungen im Neu- wie auch im Umbau, wie bei den Acasa-Suites in Zürich-Oerlikon, beim mobilen Glamping-Hotelkonzept
«Rowing Bushtops» für die Serengeti in Tansania oder auch ganz boden-ständig-schweizerisch beim Grimsel-Hospiz. Seine langjährigen Erfahrun-gen für private Residential-Projekte sorgen immer wieder dafür, dass seine Hotels besonders wohnlich wirken. Der gebürtige St. Galler und Architekt ETH arbeitet mit einem rund 10-köpfi-gen Team in Zürich.
Der Ort ist selbst für Zürcher gar nicht so einfach zu finden: Das «Haus in Gassen» liegt mitten in der Zürcher Innenstadt zwischen Paradeplatz und Limmat, aber doch etwas versteckt und abseits der grossen Achsen. Das heutige Gebäude entstand 1974 als Personalrestaurant und ist ein ganz und gar typischer Vertreter seiner Zeit: rosé-farbene Waschbetonfassade, dunkelrote Fensterrahmen, nicht sonderlich viel Charme und ein ziemlicher Fremdkörper in der baulichen Umgebung der Zürcher Altstadt.
Vor gut drei Jahren lud uns die Sorell Hotel-Gruppe des Zürcher Frauenvereins ZFV zu einem Innenarchitektur-Wettbewerb ein. Das Gebäude sollte komplett kernsaniert und zum Hotel umgebaut werden. Es sollte ein Haus werden, das gleichermassen Städtereisende wie auch geschäftliche Langzeit-Gäste anspricht und das klar als Teil der Sorell-Gruppe erkennbar sein und aber gleichzeitig auch Individualität ausstrahlen sollte.
Es war schnell klar, dass das Erdgeschoss, wo bis anhin die Grossküche untergebracht war, zum kleinen Platz beim Hoteleingang hin geöffnet wird und neue, grosse Fenster eingebaut werden. Eine Eigenschaft des Hauses, die grössten Einfluss auf unseren Entwurf hatte, und die für die Zürcher Innenstadt wirklich aussergewöhnlich ist, ist ein begrünter Innenhof, der absolut ruhig liegt und eine Oase der Entspannung ist. Aus diesem Innenhof entwickelten mein Team und ich eine Art «grünen Faden», der sich heute durchs gesamte Haus zieht. So haben wir uns für das übergeordnete Farb- und Materialkonzept des Hotels von den Corporate Identity-Farben (Terrakotta und Aubergine) der Hotelgruppe inspirieren lassen und haben diese mit unterschiedlichen Grüntönen des Innenhofs kombiniert.